Kleidung als Verschmutzer: Tipps um Mikroplastik zu vermeiden

Wenn man einen Meeresvogel aufschneidet, findet man in seinem Magen höchstwahrscheinlich Plastik. Wie wir bereits früher berichteten, sind unsere Ozeane voll mit (Mikro-)Plastik. Wir haben schon über die Microbeads berichtet, die sich in vielen Kosmetikprodukten befinden. Wussten Sie aber, dass unsere Kleidung auch eine große Mikroplastikquelle ist? Ihre Stretchjeans, Ihr Fleecepullover oder Ihre Polyesterjacke – die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Meerestiere bereits etwas davon im Körper haben.

Unsere Garderobe besteht immer häufiger aus Kleidungsstücken, die (zum Teil) aus Kunststoff hergestellt wurden. Etwa 63 % unserer Kleidung wird aus Plastik hergestellt (zum Beispiel Fleece, das aus PET gemacht wird) oder aus einer Mischung von Baumwolle und Polyester. Jedes Mal, wenn Sie diese Kleidungsstücke waschen, landen durch den Verschleiß der Kleidung Millionen von Plastikfasern im Abwasser. Dieses Abwasser erreicht letztendlich die Ozeane und die Tiere, die in diesem Lebensraum leben. Vögel, Seehunde, Fische, Garnelen …

Mögliche Lösungen gegen die Verschmutzung mit Mikroplastik

Eine gute Lösung für das Mikroplastikproblem in unseren Ozeanen scheint es vorerst nicht zu geben, auch wenn es mittlerweile diverse Initiativen gibt, die sich hiermit beschäftigen. Die beste Lösung ist selbstverständlich die Vermeidung von Produkten, die dieses Mikroplastik enthalten. Wissenschaftler in Italien und Spanien haben sich auch mit dieser Frage beschäftigt. Sie erfanden einen feinen Filter für unsere Waschmaschinen. Außerdem arbeiten Sie an die Entwicklung von Beschichtungen, wodurch die Textilien gegen Verschleiß geschützt werden, und an einer Nano-Kugel, die beim Waschen alle Mikroplastik-Partikel an sich heftet und die man nach dem Waschen zum Müll gibt.

Tipps für eine nachhaltige Garderobe

Haben Sie schon mal nachgedacht über die Kleidung, die sie kaufen? Woher kommt diese Kleidung? Welche Stoffe enthält sie? Welche Folgen hatte ihre Herstellung für Menschen, Tiere und Umwelt? Sie sollten sich bewusst machen, dass ein Großteil der Kleidung in Niedriglohnländern produziert wird. Dabei wird wenig Rücksicht genommen auf Menschen und Umwelt.

  • Kaufen Sie nicht zu viel. Kaufen Sie nur ‚Essentials‘ und geben Sie dafür dann ruhig etwas mehr aus. Gute Basisteile kann man endlos kombinieren, sodass für jede Gelegenheit und jeden Moment des Tages etwas Passendes dabei ist.
  • Selbstverständlich ist es wichtig Kleidung zu kaufen, die aus nachhaltigen Materialen hergestellt wurde. Kaufen Sie kein Polyester oder Kleidungsstücke, in denen Polyester verarbeitet ist.
  • Kaufen Sie biologisch. Biologische Textilien lassen sich oft an einem Siegel erkennen.
  • Kaufen Sie Fair Trade, damit Sie wissen, dass die Kleidung unter guten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde.
  • Waschen Sie Ihre Kleidung nicht zu häufig, waschen Sie möglichst mit kaltem Wasser und verwenden Sie ein umweltfreundliches Waschmittel. Waschkugeln und Waschnüsse sind umweltfreundliche Alternativen für konventionelle Waschmittel.
  • Haben Sie viel Platz? Kaufen Sie einen Wäscheständer und verwenden Sie keinen Wäschetrockner. Hängen Sie Ihre Wäsche so auf, dass Sie sie danach nicht bügeln müssen.
  • Schauen Sie auf der Website der Kleidungsmarke oder des Ladens nach, ob diese Organisationen unterstützen, die sich für Natur und Menschen engagieren. Oder achten Sie darauf, ob Sie über Siegel oder Zertifizierungen verfügen, die darauf hindeuten.

Letztendlich ist es vor allem wichtig, dass strengere Vorschriften für die Textilindustrie durchgesetzt werden. Obwohl auch in dieser Industrie das Umweltbewusstsein wächst, hat die Branche noch viel aufzuholen.